„Zurück in die Zukunft – eine musikalische Zeitreise“
Am letzten Märzwochenende fand die Frühjahrsunterhaltung des Musikverein Oberboihingen in der schön geschmückten Gemeindehalle statt. Es war dieses Jahr eine besondere Frühjahrsunterhaltung, denn ein kleines Jubiläum stand an – und so stand dieses zehnte Mottokonzert unter der Überschrift „Zurück in die Zukunft, eine musikalische Zeitreise“. Dieses spannende Motto lockte viele Zuhörer in die Gemeindehalle, die sehr einladend von dem Vorsitzenden Michael Trippner begrüßt wurden.
Der erste Teil des Abends wurde von dem Miniorchester und der Jugendkapelle des Musikvereins, beide unter der Leitung von Dieter Seßler, eröffnet. Das erste Stück der Jugendkapelle war „Beauty and the Beast“, daraufhin folgten zwei gekonnt vorgetragene Stücke des Miniorchesters, bevor die Jugendkapelle mit einem ihrer Lieblingsstücke „Pirates of the Carribean“ wieder übernahm. Im Anschluss daran wurden die Zuhörer in den Orient entführt. Mit der Musik zum Märchen rund um „Aladdin“ konnten die Zuhörer von 1001 Nacht träumen. Die Jungmusikerinnen und Jungmusiker beider Orchester vermittelten den Zuhörern, wie viel Spaß gemeinsames Musizieren machen kann und so durften beide Orchester erst nach einer mit viel Beifall eingeforderten Zugabe die Bühne verlassen.
Nach dem Losverkauf für die mit tollen Preisen bestückte Tombola, nahmen die Musikerinnen und Musiker der Stammkapelle auf der Bühne Platz und eröffneten mit einem Ehrungsmarsch zu Ehren einiger langjähriger Mitglieder ihr Programm. Vorstand Michael Trippner durfte so Wilhelm Dettinger, Rudi Drobar, Theo Schweizer, Timo Hertl für fördernde Mitgliedschaft und David Masen für aktive Mitgliedschaft ehren.
Im Anschluss daran schauten die Zuhörer gebannt auf die Bühne, denn ein durchgeknallter Erfinder, Professor Ambrosius und seine Assistentin Agathe – die zwei Moderatoren der Stammkapelle – betraten die Bühne. Stolz zeigte der Professor seiner noch skeptischen Assistentin seine neueste Erfindung, eine Zeitmaschine. Und schon geschah es, mit einem lauten Knall flogen alle Noten des Musikvereins in kleinen Schnipseln aus der Maschine und der letzte Teil des Konzertprogramms schien verloren … Nun war guter Rat teuer und der skeptischen Agathe blieb nichts anderes übrig, als mit dem Professor seine Zeitmaschine zu besteigen und im Rahmen einer musikalischen Zeitreise die Noten der Stammkapelle in der Vergangenheit wieder einzusammeln. Kaum dass die beiden in die Zeitmaschine gestiegen waren, landeten sie auch schon mitten im größten Unwetter, passend zu den Klängen von Johann Strauß‘ Konzertpolka „Unter Donner und Blitz“. Weiter ging die Reise an einem menschenleeren Strand auf Hawaii und hier konnte sich der Professor an die Titelmelodie von Hawaii-5-0 erinnern, die begleitet von 4 kleinen Hawaii-Tänzerinnen auch zu hören war. Somit hatten die beiden schon zwei Notensätze für die Stammkapelle wieder eingesammelt. Der nächste Halt der Zeitmaschine entführte die Zuhörer nach Weimar in das Jahr 1715. Der Professor und seine Assistentin wollten Johann Sebastian Bach einen Besuch abstatten und nach den Noten seiner bekannten Toccata in D-Moll fragen. Sie trafen aber dort nur dessen Sohn an und dieser hatte nur Teile einer Probeabschrift der bekannten Toccata, nun war wieder guter Rat teuer… Mit dem plötzlichen Auftreten von zwei Rockern dachte Agathe an einen erneuten Defekt der Zeitmaschine, aber dieses Mal irrte sie, denn die beiden Rocker hatten sich die Noten etwas umgeschrieben und die fehlenden Teile ergänzt. Mit den Klängen der rockigen Version der „Toccata in D-Moll“ konnte ein weiterer Notensatz in die Mappe gelegt werden. Weiter ging die Reise und wieder schien die Zeitmaschine einen kleineren Defekt zu haben, denn sie hatte nun zwei Zeiten in einer Person vermischt, auf der Bühne stand Mozart in moderner Aufmachung in Form von David Masen und sang sehr beeindruckend das Stück „Wie kann es möglich sein?“ aus dem Musical „Mozart“. Auch den Notensatz zu „Typewriter“ konnten die beiden nicht finden – zum Glück hatte Agathe eine Lösung dafür. Denn im Jahr 2008 wurde das für den Klarinettensatz sehr anspruchsvolle und damals schon perfekt gespielte Stück „Typewriter“ bei einer Frühjahrsunterhaltung gespielt und Agathe hatte noch sehr genaue Erinnerungen daran und konnte es pantomimisch einfach niederschreiben. Somit war ein weiterer Notensatz gerettet. Am nächsten Zielort der Zeitreise landete man in Transsilvanien des 19. Jahrhunderts – alles war gruselig, es war stockdunkel, nebelig und unheimlich. Ein Gong schlug zu Mitternacht und im Publikum tauchten plötzlich Vampire auf. Der größte unter ihnen, Dirigent Dieter Seßler kam immer näher auf den Professor und seine Assistentin zu. Den beiden blieb nichts anderes übrig als ein Unsichtbarkeitstrank zu schlucken, sich die Noten zu schnappen und unter den teils gruseligen und teils schönen und ruhigen, sowie liebevollen Klängen aus dem „Tanz der Vampire“ ihre musikalische Zeitreise fortzusetzen. Die nächste Station sollte die Zirkusmanege der Frühjahrsunterhaltung von 2008 sein mit einem gigantischen Solostück für Posaunen. Doch man landete versehentlich wieder in der Gegenwart. Zum Glück war der Posaunenakrobat von 2008 im Publikum und „zufällig“ hatte er auch den Notensatz von „Cuacho“ in der Tasche und das Stück war somit gerettet. Das Publikum und auch der Akrobat aus 2008 waren begeistert von den diesjährigen Akrobaten an der Posaune und äußerten dies mit viel Beifall. Bevor die Reise weitergehen konnte, bestand die Assistentin Agathe darauf, dass die Zeitmaschine erst einmal gründlich gewartet und repariert wurde. Dies konnten sie und der Professor nicht alleine machen und so suchten sie sich Unterstützung aus dem Publikum, das tatkräftig mithalf und die Musikerinnen und Musiker der Stammkapelle unterstützte sie dabei mit der „Tritsch-Tratsch-Polka“, die sie schon im Jahr 2011 bei dem volkstümlichen Abend spielten. Die Reise konnte weitergehen und folgte einer Melodie im Ohr von Professor Ambrosius, die ganz im Bigband-Sound war, bis hin nach Luxemburg. Dort konnten die Noten zu „Happy Luxemburg“, das James Last 1967 als Erkennungsmelodie für den Radiosender Radio Luxemburg als Erkennungsmelodie komponiert hatte, geholt und in die Notenmappe gelegt werden. Daraufhin werkelte der Professor wieder an seiner Zeitmaschine herum, er reparierte und schraubte und nebenher kam er immer mehr gedankenverloren ins Schwärmen. Zum Leidwesen von Agathe schwärmte er nicht von seiner Liebe zu ihr, sondern von seiner großen Liebe zu „Music“. Mit diesem letzten Musikstück und John Miles‘ „Music was my first love“ wurde die Notenmappe vervollständigt und war bereit zur Übergabe an den Dirigenten Dieter Seßler, womit auch die musikalische Zeitreise endete. Der Dirigent und sein Orchester hatten nun wieder das gesamte Programm zusammengesammelt, doch aufgrund der schon vorgerückten Stunde blieb nur noch Zeit für die Zugabe, dem „Wolfgang Petry Medley“ aus einem der ersten Mottokonzerte. So endete dieses Konzert mit einem großen Finale, Glitterregen, allen beteiligten Musikerinnen und Musiker auf der Bühne und mit großer Begeisterung seitens des Publikums.