MottokonzertUnter dem Sternenbanner

Unter dem Sternenbanner

Es war ein wahrhaftig historischer Augenblick. Kürzlich startete der größte Langstreckenlauf der Menschheitsgeschichte – der TransAmerica Lauf. Ein Rennen, das zu Fuß in rund 80 Tagen über 5240 km von Los Angeles nach New York führte. Die besten Ausdauersportler der Welt waren dabei, um die Weite des amerikanischen Kontinents zu durchqueren …
Natürlich hatte der Musikverein Oberboihingen seine Frühjahrsunterhaltung deshalb nicht kurzerhand nach Los Angeles verlegen können, und natürlich waren in der Gemeindehalle in Oberboihingen nicht die besten Langstreckenläufer der Welt. Aber die Musikerinnen und Musiker der Jugend- und Stammkapelle des Musikvereins Oberboihingen unter der Leitung ihres Dirigenten Dieter Seßler hatten sich in den letzten Wochen intensiv auf diesen musikalischen Streifzug durch Amerika vorbereitet. „Unter dem Sternenbanner“ – so hieß das Motto in der vollbesetzten Gemeindehalle und die Besucher konnten sich von Anfang an in der Halle im „american style“ wohlfühlen.
Passend zum Motto eröffnete die in dieser Besetzung erst Anfang des Jahres neu zusammengestellte Jugendkapelle das musikalische Programm mit dem „Star Bangled Banner“, der offiziellen Nationalhymne der USA. Mit „Meet the Flintstones“ und dem schon legendären Ruf „Yabba Dabba Doo“ begrüßten die jugendlichen Musiker die weltberühmte Familie Feuerstein, bevor sie mit „Rock in the USA“ den typischen amerikanischen Musikstil der 50er und 60er Jahre, den Rock’n Roll, in die Halle zauberten. Zum Abschluss ihres offiziellen Programms brachte die Jugendkapelle mit dem „Washington Post March“ einen Klassiker des bekannten US-amerikanischen Dirigenten John Philip Sousa zu Gehör. Ohne Zugabe durften die jungen Musiker die Bühne nicht verlassen und nach der „Troika“ durfte auch „Rock around the clock“ nicht fehlen.
Nach den Ehrungen und einer kurzen Pause mit Losverkauf war die Stammkapelle an der Reihe. Die heimliche Nationalhymne der USA von John Philip Sousa „Unter dem Sternenbanner“ war ihr Eröffnungsstück, mit dem sie in die Halle einzog. Und dann war es soweit, der große Transamerika-Lauf der Musikerinnen und Musiker konnte beginnen. Eine große Party zu Beginn in Los Angeles durfte nicht fehlen, und was passt da besser als „Party Rock Anthem“ mit einigen Tanzeinlagen der Musiker. Nächstes Highlight des Rennens war dann Las Vegas, und siehe da, die Musiker trafen dort auf Elvis Presley, den King of Rock’n Roll und spielten gemeinsam mit ihm „Lilo & Stitch“, ein Medley seiner größten Hits. Auf dem Weg durch die Wüste Nevadas konnten die Musiker an der Ponderosa Ranch der Familie Cartwright eine erste Pause einlegen. Zur Titelmusik der bekannten Fernsehserie „Bonanza“ tanzten die Enkel und Urenkel der Cartwrights dort einen wunderschönen Tanz. Die Erholung dauerte aber nicht lange und schon ging es weiter mit „Moment for Morricone“ und bekannten Westerntiteln von Ennio Morricone. Nach der Trockenheit der Wüste waren die Musiker dann froh, eine Bar zu erreichen. Na ja – die Kneipe war ziemlich verrucht und zudem wurden sie Zeugen eines Kriminalfalls, dem „Smooth Criminal“ aus der Feder von Michael Jackson. Glücklicherweise hatten die Musiker den Kriminalfilm im Vorfeld gefilmt. So konnten die Zuschauer den Vorfall auf sehr amüsante Weise miterleben. Kein Wunder, dass die Musiker nach all dem schon von New York und einem echten Broadway Musical träumten. Und sie wurden nicht enttäuscht – die fünf High-School-Schüler sangen „Summer nights“ und „We go together“ aus dem Musical „Grease“.
Doch kaum aus dem Traum erwacht, hatten die Musiker wieder die bevorstehende Route vor Augen. St. Louis und Washington waren die nächsten Ziele mit dem „St. Louis Blues“ nach einem Arrangement von Luther Henderson und „Sir Duke“, einer Hommage von Stevie Wonder an den amerikanischen Jazz-Komponisten Duke Ellington. Jetzt war es nicht mehr weit, bis zum großen Finale in New York. Vorbei an der tosenden Menschenmenge erreichten die Musiker den Central Park und wurden nach dem Finish direkt von Frank Sinatra, dem bekannten US-amerikanischen Sänger und Entertainer erwartet. Endlich konnten alle die Beine baumeln lassen und gemeinsam bei „Frank Sinatra in concert“ seine Evergreens „Something stupid“, „Strangers in the night“ und natürlich „New York, New York“ musizieren.
Die Musikerinnen und Musiker des Musikvereins Oberboihingen haben an diesem Abend bewiesen, dass sie nicht nur musikalisch dieses Programm mit Bravour meisterten, sondern mit den verschiedensten Ideen den Zuhörern einen wunderbar abwechslungsreichen amerikanischen Abend bescherten. Begeistert forderten die Zuhörer eine Zugabe – und erst nach Glenn Millers „In the Mood“ mit gekonnt gespielten Solopassagen des Saxophon- und Trompetenregisters und natürlich Frank Sinatras „My Way“ durften die Musiker die Bühne verlassen.

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